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Warum eine Fortbildung in Ärztlicher Osteopathie sinnvoll ist

Ärztinnen und Ärzte aller Disziplinen berichten über einen Qualitätssprung in Diagnostik, Therapie und Patientenverhältnis durch eine Fortbildung in Ärztlicher Osteopathie, die anatomische, physiologische und biochemische Zusammenhänge in den klinischen Kontext stellt und neue prophylaktische und salutogenetische Behandlungsoptionen verfügbar macht.

Systemkrankheiten erfordern Systemdenken

Eine überwiegend organzentrierte Betrachtungsweise scheint in komplexen Krankheitsbildern nicht mehr zeitgemäß. Eine klassische Ursachen- Wirkungsbeziehung mit reduktionistischem Ansatz verkennt die individuellen Einflußfaktoren, die chronische Krankheiten modifiziert verlaufen lassen. In immer mehr Leitlinien fließt die biopsychosoziale Betrachtung des Menschen ein, werden Prädilektionen aus chronischen Entzündungen und Biodiversität der Darmflora benannt.

Osteopathie stellt den Zusammenhang her

Zentrales Konzept der Osteopathie ist die Einheit von Körper, Geist und Seele sowie die gegenseitige Wechselwirkung von Struktur und Funktion. So lässt sich die gemeinsame Ursache von scheinbar nicht zusammengehörenden Funktionsstörungen, die an verminderter Beweglichkeit der Gewebe bestimmt wird, leichter erklären und behandeln. In der manualmedizinischen Weiterbildung und der osteopathischen Fortbildung lernen Ärztinnen und Ärzte, den Körper Schritt für Schritt als eine funktionale Einheit zu „begreifen". Durch ständig verbesserte palpatorische Fähigkeiten sind sie in der Lage, Funktionsstörungen wie Muskelverspannungen, Minderbeweglichkeiten im Wirbelbereich und im Gelenkbereich, aber auch Temperaturdifferenzen der Haut und vegetative Reaktionen des Organismus zu erkennen und besser einzuordnen. Dieses gelingt mit elektrophysiologischen, laborchemischen, physikalischen oder bildgebenden Diagnosemethoden allein oft nicht.

Orientierung bei der Wahl kompetenter Therapiepartner

Alle Ärztinnen und Ärzte, unabhängig von ihrer Spezialisierung, profitieren in der täglichen Praxis von den Vorteilen einer manualmedizinischen- osteopathischen Diagnostik und den daraus ableitbaren Therapieoptionen. Fundierte Kenntnisse in Manueller Medizin und Osteopathie ermöglichen auch eine kompetente Bewertung manualtherapeutisch- osteopathischer Behandlungen durch nichtärztliche Behandelnde. Auf diese Weise haben die Patientinnen und Patienten die größtmögliche Sicherheit in Bezug auf Qualität und Effizienz der an ihnen durchgeführten Behandlung.

Umfang und Ansatz der Fortbildung bei der MWE / DAAO

Die Fortbildung Ärztliche Osteopathie bei der MWE in Kooperation mit der DAAO umfasst insgesamt 380 Unterrichtseinheiten verteilt auf zwölf thematisch gegliederte Kurse – das sind 220 Unterrichtseinheiten mehr, als die in einigen Ärztekammern etablierte Curriculäre Fortbildung „Osteopathische Verfahren" vorschreibt.
Da sich die Fortbildung der MWE in Kooperation mit der Deutsch-Amerikanischen Akademie (DAAO) e.V. und dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine (PCOM), USA an den Inhalten der amerikanischen universitären Ausbildung orientiert, resultiert daraus eine erhöhte Stundenzahl im Verhältnis zu den 160 h curriculäre Fortbildung Osteopathie der Bundesärztekammer. Osteopathie ist eine auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbauende Behandlungsmethode, die eine genaue Kenntnis der Anatomie, Physiologie und Biochemie voraussetzt. Im Zentrum der Fortbildung steht die intensive Praxiserfahrung, die es ermöglicht, die erlernten Verfahren bereits am nächsten Tag in der Arbeit mit den Patientinnen und Patienten anzuwenden. Diese intensive Praxiserfahrung ist aber gleichzeitig auch der Garant für die Sicherheit bei der Diagnose und des sich daran anschließenden Therapiekonzeptes.

 

Kommentar zur Semantik:

Die viel zitierte „osteopathische Philosophie" (urspr. am. Philosophy) ist nicht mit der in Deutschland gebräuchlichen Begrifflichkeit der „Philosophie" gleichzusetzen sondern entspricht dem in der Bedeutung des in unserem Sprachgebrauch üblichen Wortes „Konzept". Es ist also zuträglicher in diesem Zusammenhang von einem „osteopathischen Konzept" zu sprechen, um nicht in der wissenschaftlich universitären Diskussion unnötig Boden zu verlieren, was der heutigen ohnehin schwierigen Profilierung sog. funktioneller Diagnose- und Therapiemethoden in der Versorgungslandschaft eher abträglich ist.